JHV 2020
Der erste Vorsitzende der Freien Wähler Grub, Stefan Rose, konnte über 40 Interessierte zur Jahreshauptversammlung des Freien Wähler Ortsverbandes begrüßen.
In einem Grußwort würdigte Christian Gunsenheimer, Kreisvorsitzender der Freien Wähler im Landkreis Coburg, das große Engagement des Grüber Ortsverbandes im Kommunalwahlkampf, welches im ganzen Landkreis wahrgenommen wird.
Der Ortsvorsitzende Stefan Rose blickte auf die Aktionen des Ortsverbandes zurück: „Wir haben uns nicht in unserer Gemeinderatsfraktion versteckt, sondern bei jeder Gelegenheit den Kontakt mit der Bevölkerung gesucht!“ So nahmen die Freien Wähler zum dritten Mal mit über 30 Teilnehmern an den Grüber IVV-Wandertagen teil und stellten wieder die größte Ortsgruppe. Des Weiteren beteiligte man sich an den Ortsmeisterschaften im Kegeln und im Schießen und war an sämtlichen Festen in der Gemeinde gerne Gast und hat so die Vereinsarbeit unterstützt. Er stellte heraus, dass die Freien Wähler in Grub am Forst generell viele Mitglieder haben, die nicht nur passive Mitglieder in Vereinen sind, sondern aktiv in Vereinsvorstandschaften verantwortungsvoll mitgestalten. Weiterhin haben die Freien Wähler den Grüber Wochenmarkt bewirtet und im Frühjahr den Spielplatz am Schützenhaus vom Winterdreck befreit. Er dankte den vielen Unterstützern bei den zahlreichen Wahlkampfaktionen wie den Treffen an der Gulaschkanone und insbesondere Michael Dehler für seine professionelle Ausgestaltung der Wahlkampfmedien und der Onlinewerbung.
FW-Kassier Christian Vohl stellte den Kassenverlauf für das Jahr 2019 dar. Er bedankte sich für die vielen Spenden anlässlich der Kommunalwahlen. Er stellte dennoch fest, dass die Wahlwerbung ein Loch in der Kasse hinterlassen wird. Er sei aber zuversichtlich, dass dies rasch wieder geschlossen werde, da sich nicht zuletzt aufgrund der Listenausweitung die Mitgliederzahl im letzten Jahr um über 10 Neumitglieder erhöht habe und sich der positive Trend der letzten Jahre somit fortsetze.
Bürgermeisterkandidatin Maria Lessig berichtete von ihren Eindrücken aus dem Wahlkampf, insbesondere derer bei den Haustürgesprächen. Sie habe den Eindruck gewonnen, dass sich viele Bürger einen frischen Wind im Rathaus wünschen und froh sind, dass die Freien Wähler die drängenden Probleme angehen wollen und auch konkrete Ideen haben. „Keiner kann heute versprechen, dass wir ab 2022 einen neuen Arzt in Grub am Forst präsentieren können. Wenn allerdings wie in den vergangenen sechs Jahren außer dem Verteilen von Visitenkarten keine Initiative aus dem Rathaus kommt, werden wir mit Sicherheit keinen Hausarzt finden!“
Sie lobte im Anschluss noch den bisher weitgehend fairen Wahlkampf. Maria Lessig hofft, dass die Kommunalwahl am 15.03.2020 ein klares Ergebnis für sie und die Freien Wähler bringt und man gemeinsam mit den anderen Fraktionen die Gemeinde Grub am Forst noch ein Stück l(i)ebenswerter machen kann.
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Grüber Gemeinderat, André Dehler, bedauerte ebenfalls die stagnierende Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahren. Man könne sich seit dem Jahr 2015 über steigende Gewerbesteuereinnahmen freuen und hätte somit durchaus einen gewissen Gestaltungsspielraum, was Investitionen angeht. Leider werden viele Projekte, wie z.B. die prekäre ärztliche Versorgungslage, mangelnde Baugebiete und ein über 60 Jahre alter Kindergarten, der aus allen Nähten platzt, zwar im Gemeinderat diskutiert, aber nur selten wirklich zeitnah und zielgerichtet umgesetzt. „Es wird leider oft nur auf Probleme reagiert, als proaktiv agiert, um Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen!“ Dies liege aber seiner Meinung nach nicht, wie oft behauptet an einer Uneinigkeit im Gemeinderat, sondern zumeist an unzureichenden Informationen. Die für gute Entscheidungen unablässigen Auskünfte stünden vor Abstimmungen oft nicht rechtzeitig oder manchmal auch gar nicht bereit. Diese Nachlässigkeiten ordnete er explizit der Verantwortlichkeit von Geschäftsstellenleiter Michael Hess zu.
Zudem äußerte der 3. Bürgermeister André Dehler sein Unverständnis bezüglich des Umbaus des Rathauses. Hier wird aktuell vom Landratsamt geprüft, welche Kosten tatsächlich entstanden sind und weshalb bei einer Reihe von Aufträgen dem Gemeinderat nicht die nötigen Beschlüsse vorgelegt wurden. Er sei auch verwundert, dass es bis zuletzt keinen Lösungsvorschlag gab, dem der Gemeinderat hätte zustimmen können: „Kein Vertreter der vier Fraktionen im Gemeinderat hat gerne die Entlastung verweigert, da dies durchaus ernste Konsequenzen nach sich ziehen kann und auch kein gutes Bild im Landkreis abgibt. Da es aber trotz dreimaliger Behandlung des Themas im Gemeinderat weder eine genaue Aufklärung über die tatsächlichen Kosten, noch einen Lösungsvorschlag der Verwaltung gab, mussten die Gemeinderäte ihrer Pflicht nachkommen und die Entlastung einstimmig verweigern!“
Im weiteren Verlauf hatte er allerdings auch Lob für die Verwaltung übrig. Explizit hob er die gewissenhafte Arbeit des neuen Kämmerers Heiko Vogel heraus, der durch seinen Finanzzwischenbericht im September 2019 eine unnötige Kreditaufnahme verhinderte. Ein solcher Bericht wurde dabei erstmals seit dem Jahr 2012 wieder vorgelegt, nachdem die Freien Wähler hierzu einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht hatten. Generell würde im Rathaus gute Arbeit geleistet, obwohl es auch dort oft an der Kommunikation von der Verwaltungsspitze zu den entsprechenden Ämtern mangele, was die Mitarbeiter ein ums andere Mal in Zeitdruck bringe.
Der Ortsvorsitzende Stefan Rose schloss die Versammlung mit dem Wunsch, dass man ab 1. Mai 2020 vom Chefsessel im Rathaus die Verantwortung für Grub am Forst übernehmen kann, und dass viele Bürger auch mit ihren Stimmen für die Listenkandidaten der Freien Wähler der kommenden Bürgermeisterin eine gute Mannschaft an die Seite stellen.